Uniformenportal von Napoleon Online

Willkommen im Bildbereich mit Uniformserien, Portraits und Realien zu den Armeen von 1789 bis 1815.

1801 Potrelle
1801 Potrelle

Eine bisher nur in der Bibliographie von Colas nachgewiesene Serie von 14 Tafeln über die Uniformen der französischen Konsulargarde erschien im Jahre 1801 beim Verleger Potrelle. Dieses zeitgenössische Dokument erster Güte - es bildet neben den Serien von Hoffmann und Henschel eine wichtige Grundlage zur Erforschung der französischen Gardeuniformen in der Frühphase ihres Bestehens - ist im Original nicht mehr nachweisbar. Im Jahre 1953 fertigte der bekannte französische Uniformmaler Lucien Rousselot ein Faksimile anhand einer in der Nationalbibliothek von Paris befindlichen Kopie an.

 

Auf den 14 Tafeln werden ausschließlich Typen der Gardegrenadiere dargestellt - wahrscheinlich war die Serie auf einen größeren Umfang ausgerichtet, da schon im Jahre 1801 die Konsulargarde aus Fuß- und Berittenen Jägern bestand. Ob diese Teile hergestellt wurden, ist jedoch aufgrund des verschollenen Originals nicht nachweisbar.

 

Mein Dank gilt dem Besitzer des Faksimiles, Herr Edmund Wagner, für die Erlaubnis zur Veröffentlichung.

1805 Müller (Braunschweig)
1805 Müller (Braunschweig)

In der Lipperheide Kostümbibliothek Berlin befindet sich eine Serie von eher naiv dargestellten Soldaten der Französischen Armee um 1805. Die Reihe trägt den Titel Kaiserlich Franzoesische Armee vom Jahre MDCCCV und umfasst nach der Nummerierung insgesamt 52 Tafeln. Als Autoren werden im Katalog der Lipperheide Kostümbibliothek C. Müller / C.M. / C.V. angegeben. Die Berliner Ausgabe umfasst nur 49 Tafeln, es fehlen die Tafeln mit den Nummern 18, 29 und 45.

 

Für die uniformkundlich Interessierten wurde die sehr unbekannte Uniformserie von Alain Pigeard im Extraheft 6 der Zeitschrift Tradition (dort mit anderer Tafelnummerierung) gemeinsam mit den ebenfalls zur Frühzeit des Napoleonischen Kaiserreichs erschienenen Serien von Berka und Zimmermann veröffentlicht - allerdings mit farblich unzureichend bearbeiteten Fotos. Dort wird die Serie mit dem Titel Manuscrit de Brunswick versehen, ohne Angabe des Grundes für diese Bezeichnung nach der Stadt Braunschweig.

 

Auch wenn die Soldaten dieser Uniformserie eher naiv dargestellt werden und die in Deutsch und Französisch gehaltenen Bildunterschriften teilweise nicht der korrekten Zuordnung entsprechen, stellt diese zeitgenössische Serie eine wichtige Quelle zur Recherche der französischen Armee auf der Schwelle von der Revolutions- in die Kaiserzeit dar. Auf jeden Fall muss das Pferdezubehör - hier vor allem die fast immer in rot dargestellten Schabracken - unter starkem Vorbehalt bewertet werden.

 

Der Dank gilt den Staatlichen Museen Berlin für die Genehmigung zur Veröffentlichung der Serie.

 

1807-1814 Martinet
1807-1814 Martinet

Zwischen 1807 und 1814 veröffentlichte der Kupferstecher Aaron Martinet (1762-1814) eine umfangreiche Serie mit dem Titel Galerie des enfants de mars, offrande à sa Majesté l'impératrice et Reine. Sie umfasste nach dem Werk von Glasser insgesamt 296 Tafeln, teilweise mit Varianten der dargestellten Einheiten. Aus dem online verfügbaren Faksimile ist hier die Liste der im allgemeinen als Martinet-Tafeln bezeichneten Serie entnommen.

 

Im Jahre 2008 veröffentlichte Bertrand Malvaux ein Buch, in dem möglichst alle Varianten zusammengefasst wurden. In seinem Vorwort spricht Malvaux von insgesamt 339 Tafeln, die noch um weitere 927 ihm bekannte Variationen erweitert wurden. Das Werk stellt damit eine der wichtigsten Quellen für die Armee des französischen Kaiserreichs dar. Bei den hier präsentierten Tafeln soll auch auf die Variationen eingegangen werden, die von Malvaux veröffentlicht wurden.

 

Ich danke Yves Martin für die Bereitstellung seiner zusammengetragenen Tafeln und die Genehmigung, diese hier im Uniformenportal zu veröffentlichen.

 

1807-1810 Berka
1807-1810 Berka

In der Prager Kunstbuchhandlung Franz Zimmer wurde zwischen 1807 und 1810 eine Uniformserie veröffentlicht, die den Titel Die französische Armee dargestellt in 18 Blättern trägt. Der Zeichner war der böhmische Kupferstecher Johann Berka (1758 bis nach 1815), unter dessen Name die Serie auch bekannt wurde.

Dabei werden auf einzelnen Tafeln Typen gleicher bzw. ähnlicher Truppengattungen zusammen präsentiert und mit einer - teilweise nicht korrekten - Bezeichnung versehen. Diese Serie diente wahrscheinlich dazu, die französische Armee in ihrer Gänze zu präsentieren, es ist aber fraglich, ob Berka tatsächlich alle Typen selbst studieren konnte oder ob er sich aus anderen Bildquellen der damaligen Zeit bediente.

Trotzdem stellt die Serie eine wichtige Quelle zur Recherche der französischen Armee dar. Daher danke ich einem Privatsammler, der die Bereitstellung der 18 Tafeln hier im Uniformenportal ermöglichte.

 

1810 Henschel
1810 Henschel

Im Jahre 1810 wurde von den Gebrüdern Henschel eine Uniformserie aus 12 Tafeln herausgebracht, die die gerade in Berlin eingezogenen Truppen der französischen Armee darstellen soll. Ähnlich der vor dem Feldzug von 1806 herausgegebenen Serie über die preußische Armee bestechen die Tafeln durch ihre Detailtreue - so z.B. hier in der durchgehenden Darstellung der Soldaten im ‘Surtout’, der “Felduniform” in der französischen Armee. Originaltafeln der ursprünglichen, sehr seltenen Serie mit dem Titel “Les Gardes Imperiales et Royales de l’Armée Française” befanden sich in der Nationalbibliothekt in Paris, in München, sowie in kompletter Form in Dresden. Die hier veröffentlichte Serie beruht auf einer Kopie des Dresdner Exemplars, die im Jahre 1904 als hochwertiges Faksimile herausgebracht wurde.

1819-1827 Charlet Französische Garde
1819-1827 Charlet Französische Garde

Der Zeichner Nicolas Toussaint Charlet (1792-1845) war Schüler von Antoine Gros und schon von diesem zu militärischen Skizzen und Gemälden beeinflusst. Er konnte die Soldaten der Napoleonischen Zeit studieren und widmete sich besonders Darstellungen der Kaisergarde, und dort im Besonderen der Grenadiere zu Fuß.

 

Auch wenn die Tafeln oftmals Genredarstellungen ähneln, sind die abgebildeten Uniformen aufgrund Charlets geschulten Blickes für das Militärische für das uniformkundliche Studium interessant.

 

Die hier veröffentlichten Tafeln stammen aus zwei seiner Werke (bestimmt nach Costumes Militaires, Catalogue des principales suites de costumes militaires francais, erschienen 1900):

 

- Costumes de l'Ex-Garde

- Costumes de corps militaires faisant partie de l'armée francaise, avant et pendant la Révolution et de la Garde Impériale

 

Das erste Werk erschien um 1820 beim Verleger Delpech in zwei Varianten, einmal die Figuren mit einem Hintergrund, einmal nur die Figuren. Die hier im Uniformenportal veröffentlichten Tafeln ohne Hintergrund stammen aus diesem Werk von Charlet. Das zweite Wark ist undatiert, dürfte aber auch zu Beginn der 1820er Jahre veröffentlicht worden sein. Die Tafeln aus diesem Tafelzyklus haben alle einen monochromen Hintergrund, wie anhand der hier gezeigten Tafeln zu ersehen ist.

 

Einen genauen Zeitpunkt der dargestellten Uniformen lässt sich nicht bestimmen, daher sollten diese für den Zeitraum 1805 bis 1815 angenommen werden.

 

Die Tafeln wurden mir von einem Sammler zur Verfügung gestellt, dem ich hiermit herzlich für die Genehmigung zur Veröffentlichung danke.

 

1854 Marbot Schemata
1854 Marbot Schemata

Als Anhang zum Uniformwerk Les Costumes Militaires Francais de 1439 à 1789 hat der Künstler Alfred de Marbot insgesamt 12 Schemata mit den Regimentern und Einheiten der französischen Armee von 1720 bis 1789 gezeichnet und koloriert.

 

Im Titelblatt zu den Schemata wird erwähnt, dass Marbot bei deren Erstellung auf die "authentischen Quellen" aus dem Depot de la Guerre und seiner militärwissenschaftlichen Bibliothek zurückgriff. Diese Schemata bilden neben dem Überblick der existierenden Einheiten auch eine schnelle und gute Darstellung des Aussehens dieser Einheiten. In diesem Bereich des Uniformportals sollen nun die Ausschnitte aus den Schemata mit den Nummern 11 und 12 veröffentlicht werden - diese haben eine Gültigkeit bis 1788, bilden also auch eine gute Quelle für die frühen Armeen der französischen Republik.

 

Ich danke der Kunstbibliothek Berlin für die Genehmigung zur Ablichtung der Serie und ihrer redaktionellen Bearbeitung.

 

1860 Marbot Armee 1789-1814
1860 Marbot Armee 1789-1814

Um 1860 veröffentlichte der Zeichner Alfred de Marbot (1812-1865) das Werk Costumes Militantes Francais depuis 1789 jusqu'à 1814. Dieser Band folgt dem Tafelwerk zur französischen Armee von 1439 bis 1789, das Marbot mit E. de Noirmont in mehreren Lieferungen seit den 1830er Jahren herausgab. Alfred de Marbot war wahrscheinlich Sohn des französischen Generals Marcellin Marbot, der Berühmtheit aufgrund seiner Memoiren erlangte.

Das hier präsentierte Werk umfasst 150 Tafeln, die in unterschiedliche Truppen in Gruppendarstellungen präsentieren. Zwar ist diese Serie nicht zeitgenössisch, doch zeigt Alfred de Marbot einen guten Blick für das Detail der Unifomierung und Ausrüstung. Daher dürfte auch diese Bildquelle für die Recherche der Uniformen aus der Zeit von 1792 bis 1815 relevant sein. Die Tafeln werden noch von einem 56-seitigen Begleittext ergänzt, der zu den dargestellten Truppenteilen auch Hinweise auf die Formations- und Kriegsgeschichte liefert.

Bei der Bewertung der Marbot'schen Tafeln empfiehlt sich wegen der fehlenden Angabe ihrer Grundlage ein kritischer Vergleich mit zeitgenössischen Unterlagen. Zwar ist im Begleittext die Beschäftigung mit zeitgenössischen Unterlagen wie dem Journal Miltiaire erkennbar, worauf die zeichnerischen Umsetzungen beruhen, ist jedoch nicht ersichtlich.

Das Original des hier präsentierten Werkes befindet sich in der Kunstbibliothek Berlin, der ich erneut für die Möglichkeit zur Aufbereitung dieser schönen Uniformserie danke.